März 2020: Parlamentarische Anfragen

Wichtig:

Mit einem Klick auf die Box kommt man zum dem offiziellen pdf-Dokument der Senatsverwaltung. Zur besseren Übersicht wurden der Titel herausgezogen und um eine kurze , subjektive Zusammenfassung der Antwort ergänzt. Unsere Bemerkungen stehen unter der jeweiligen Box.

Ülker Radziwill (SPD)

Kommentar:

Das zitierte städtebauliche Begleitkonzept ist bisher öffentlich nicht auffindbar.

Andreas Statzkowski (CDU)

Alle Anfragen wurden von I. Streese, Staatssekretär im SenUVK, beantwortet.

Die Anfragen „Teil 3“ bis „Teil 9“ wurden bereits im November 2019  gestellt.

Kommentar:

Gemäß den DEGES-FAQ’s erhöht sich der Verkehr auf der Jafféstr durch den Umbau um 40% auf 2500 Kfz/h zu Spitzenzeiten, was für eine vierspurige Stadtstraße kein Problem sei.

Diese Annahme halten wir für falsch:

Zu Spitzenzeiten verteilt sich der Verkehr nicht auf vier, sondern nur auf zwei Spuren – stastauswärts – Auch ohne Veranstaltung staut es sich heute schon jeden Nachmittag an der Kreuzung Jafféstr./Heerstr. Wenn die Verkehrslast um die Hälfte steigt, wird der Stau mindestens genauso wachsen und bis zur neuen Anschlussstelle zurückgehen!

Sehr schön wird das in Google-Maps angezeigt:

Berüchsichtigung des Messeverkehrs:

Bei 140 Veranstaltungstagen im Jahr ist Veranstaltung keine Ausnahme, sondern die Regel und muss als zusätzliche Last berücksichtigt werden.

Kommentar:

Die sogenannte Verkehrsumlegungsberechnungen ist eine Simulation, bei der natürlich verschiedene Annahmen eingehen. An den Ergebnissen der Berechnung haben wir erhelbiche Zweifel – Beispiele:

  • Waldschulallee:
    Die Waldschulallee / Neidenburger Allee bildet eine parallele Straßenführung zur Jafféstr./ Heerstraße im Bereich zwischen der geplanten Ausfahrt und dem S-Bahnhof Heerstraße. Schon bei der jetzigen Verkehrsführung wird diese Route bei stärkerem Verkehr viel genutzt. Bei einer Verdopplung des Verkehrs auf der Jafféstraße wird diese Nutzung automatisch zunehmen. Die Simulation der DEGES berechnet aber einen identischen Verkehr auf der auf der Waldschulallee für beide Szenarien. Das widerspricht jeder Erfahrung. Ähnlich unrealistisch niedrige Verkehrszahlen ergeben sich für die Eichkampstraße, Platanenallee, Königsallee u.v.m
  • An vielen Stellen verschwinden die Fahrzeuge einfach:
    So fahren auf der Königsallee nördlich der Erdener Straße 9450 Fahrzeuge, südlich davon aber nur 6150 Fahrzeuge, bei 600 Abbiegern. Das wiederspricht dem Gesetz der Massenerhaltung, hier scheinen neue Naturgesetze in Kraft zu treten. Ähnliche Situationen gibt es an vielen Kreuzungen, insbesondere an der Kreuzung Heerstraße/Jafféstraße/Preußenallee.

 

Kommentar:

Nicht eingegangen wird auf die Tatsache, dass die Pläne erst öffentlich dargestellt wurden, nachdem die DEGES schon eine Vorzugsvariante ausgesucht hatte. Von dieser Vorzugsvariante ist sie bisher keine Millimeter abgerückt, obwohl Bürger und Bezirk sich dagegen ausgesprochen haben. Das widerspricht den Richtlinien des Senats und des BMVI über frühzeitige Bürgerbeteiligung in einer Phase, in der die grundlegenden Konzepte entwickelt werden.

Kommentar:

Bezüglich der Qualität der Verkehrsumlegungsberechnungen siehe auch den Kommentar unter Anfrage 18/22822.

Gemäß der DEGES FAQ beträgt die Belastung der Ausfahrt Knobelsdorffstr.

  • heute:  32.000 Kfz/24h davon 422 LKW
  • nach Umbau: 32.700 Kfz/24h, davon 900 LKW – also 5% mehr Kfz, aber doppelt soviele LKW.


Laut Unfallstatistik des Senats ist die Knobelsdorffbrücke  heute schon ein Unfallschwerpunkt!

2018 gab es dort 20 Unfälle, davon 4 mit Schwerverletzten 9 mit Fahrrad (einer mit Schwerverletzten), 6 mit Fußgängern  (2 schwer).

Und dort sollen fast doppelt soviele LKWs entlangfahren? Das ist genau das, was wir „Verlagerung des Verkehrs in die Stadtstraßen“ – nennen.

 

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://umbaudreieckfunkturm.de/dokument/maerz-2020-parlamentarische-anfragen/